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Römische Eifelwasserleitung – der Römerkanal von Nettersheim nach Köln
Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95 km einfacher Trassenlänge eine der längsten Fernwasserleitung im Imperium Romanum. Sie versorgte vom 1. bis 3. Jahrhundert mit gut 20.000 qm Trinkwasser täglich die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln. Mit den Nebenleitungen hatte der Römerkanal sogar eine Gesamtlänge von 130 km. Der Verlauf der römischen Wasserleitung von der Eifel nach Köln führte von ihrem entferntesten Punkt, der Quellfassung "Grüner Pütz" bei Nettersheim, quer durch die Eifel vorbei an Mechernich, Euskirchen, Rheinbach über das Vorgebirge, Brühl und Hürth nach Köln.
Die Eifelwasserleitung nach Köln war mit 95 km einfacher Trassenlänge eine der längsten Fernwasserleitung im Imperium Romanum. Sie versorgte vom 1. bis 3. Jahrhundert mit gut 20.000 qm Trinkwasser täglich die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln. Mit den Nebenleitungen hatte der Römerkanal sogar eine Gesamtlänge von 130 km.
Ein Beispiel der römischen Ingenieurskunst
Der erste um 30 n. Chr. erbaute Abschnitt führte von Quellen im heutigen Hürther Stadtgebiet über die Luxemburger Straße nach Köln. Mit zunehmender Bevölkerung im römischen Köln wurden weitere Quellgebiete bis in die Eifel zur Wasserversorgung benötigt. Mit dem Bau der heute genannten Eifelwasserleitung wurde nach heutigen Erkenntnissen um das Jahr 80 n. Chr. begonnen. Die römische Ingenieurleistung bestand darin, 95 Kilometer Gefälle von Nettersheim über das Vorgebirge bis Köln waren zu überwinden. Das zollt noch heute Fachleuten großen Respekt ab.
Dazu waren technische Geräte notwendig, die die Römer erfunden haben. Die "Chorobates", einem über 3 Meter langen Messgerät zum Nivellieren oder die "Groma", einem Gerät zur Bestimmung des rechten Winkels sind zwei Beispiele, die als originalgroße Rekonstruktionen in der Ausstellung "Wasser für Roms Städte" 2014 in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur zu sehen waren.
Wasser aus der Eifel von Nettersheim nach Köln
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Die Eifelwasserleitung führte als Gefälleleitung von mehreren Quellgebieten in der Nordeifel bei Sötenich, Urft und Kall aus über Mechernich, vorbei an Euskirchen bis Rheinbach, wo sie mit großen Aquäduktbrücken über die Erft (ca. 550 m lang) und den Swistbach (ca. 1.400 m lang) auf den Villerücken geführt wurde. Über Buschhoven, Walberberg und Hürth floss das Wasser dann bis in die Kölner Innenstadt.
Die entfernteste Quelle liegt bei Nettersheim, wo in einer 80 m langen Sickergalerie das Hangquellwasser aufgefangen und einer Quellfassung zugeführt wurde, die heute als "Grüner Pütz" bekannt ist. Links mündet die Sickerleitung in den "Grünen Pütz", rechts sieht man den gewölbten Kanal Richtung Köln. Medusenhäupter sollten Unheil von der Quelle fernhalten. Die römische Eifelwasserleitung war bis zum Einfall der Franken in Köln und dessen Zerstörung bis etwa 260 n. Chr. in Betrieb.
Teilstücke der römischen Eifelwasserleitung
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Wer kennt sie nicht, die überall in der Nordeifel und entlang des Verlaufs der Eifelwasserleitung bis nach Köln stehenden Überreste der des Römerkanals. Überall sind bei Ausschachtungsarbeiten gefunden und meist in die städtischen Gartenanlage versetzt worden. Die größeren und sehenswerten römischen Baudenkmäler, die sich durchaus als Ausflugsziele anbieten, stellen wir auf jeweils auf separaten Seiten vor.
Die entfernteste Quelle der Eifelwasserleitung, der Grüne Pütz liegt bei Nettersheim. Um einen einfachen kleinen, aber sehr gut erhaltenen Durchlass handelt es sich bei den Resten der Konstruktion am Hang oberhalb der Burg
Dalbenden bei Urft. Die 1957 wiederaufgebaute
Brunnenstube "Klausbrunnen" bei Kallmuth ist durch ein geschlossenes Gebäude geschützt. Bei Vollem ist eine gut erhaltene kleine römische
Aquäduktbrücke von 7,3 m Länge unter einem Schutzbau zusehen. Das
Sammelbecken in Eiserfey zur Vermeidung hydraulischer Probleme liegt mitten im Ort an der B 477. Die sehenswerte mit zwei Bögen rekonstruierte
Aquäduktbrücke bei Vussem war 80 m lang. In
Bornheim-Walberberg sind drei Teilstücke zu sehen. Ein Hochbau ist in Hürth-Hermülheim hinter der Realschule zu besichtigen. An der Berrenrather Straße im Kölner Grüngürtel ist ein
Absetzbecken zu sehen, das den letzten Schlamm des reinen Wassers aus der Eifel absonderte.
Weiterlesen Teilstücke des Römerkanals
Wasser für Roms Städte
Die technische Perfektion der teilweise noch erhaltenen Bauwerke der römischen Wasserleitungen ist beeindruckend. Die Aquädukte erreichten bis zu 50 Meter Höhe. Tief eingeschnittene Täler wurden mit Hilfe der von den Römern neu entwickelten Messmethoden überwunden. Der neu entwickelte römische Zement für die Außenhülle der Wasserleitungen würde selbst heute noch den höchsten Druckfestigkeitsprüfungen des TÜVs standhalten. Weiterlesen
Römerkanal-Wanderweg
Der Römerkanal von Nettersheim nach Köln ist 116 km lang. Er folgt der Trasse der römischen Eifelwasserleitung in 7 Etappen mit bis zu 22 km Länge. Entlang des Weges sind über 50 Informationstafeln an römischen Besonderheiten installiert. Wegzeichen ist der stilisierter Querschnitt des überwölbten Kanals in schwarz auf weißem Grund, der bereits seit Jahrzehnten auf alten Teilstücken verwendet wird.
Weiterlesen Römerkanal-Infozentrum und Wanderweg