Tünnes und Schäl in Köln
In Köln kennt sie jeder: Tünnes und Schäl, zwei legendäre Kultfiguren des Hänneschen-Puppentheaters. Schon 1803 erfand der Gründer des ersten Hänneschen-Theaters den Tünnes (die rheinische Form von Antonius), ein rustikaler, bäuerlicher Typ mit Knollennase und friedlicher Seele. Vielleicht verkörpert er einen nach Köln zugezogenen Bauernlümmel. Sein Gegenpart ist der Schäl, der nach 1850 im Puppentheater gezeigt wurde. Der Frackträger Schäl ist der kleinbürgerliche Städter, ein listiges Schlitzohr, manchmal sogar hinterhältig, der sich für schlauer als Tünnes hält, aber oft auch den Kürzeren zieht. Nach Meinung vieler Kölner weisen beide jedoch zahlreiche Eigenarten der Bewohner der Stadt auf. Die Popularität der beiden Hänneschen-Puppen führte dazu, das Rednerduette bereits vor dem Ersten Weltkrieg im Kölner Karneval auftraten.
Tünnes und Schäl als Bronzefiguren vor der Kirche Groß St. Martin
Heute stehen Tünnes und Schäl als Bronzefiguren in Lebensgröße vor der Kirche Groß St. Martin in der Kölner Altstadt. Auftraggeber war der 1991 verstorbene Kölner Architekt Josef „Jupp“ Engels, der Bildhauer war der 2022 verstorbene Kölner Bildhauer Wolfgang Reuter, der auch Figuren für den Kölner Rathausturm schuf. Die Nase des „Tünnes“ ist immer glänzend von Passanten gerieben, da dies Glück bringen soll. Hinter den beiden Figuren ist eine Plakette mit Inschrift befestigt: „Hier im Hanenhaus logieren Tünnes und Schäl bei ihrem Freund Jupp Engels“.
Tourist-Info Tünnes und Schäl Bronzefiguren
Hanenhaus
Vor der Kirche Groß St. Martin
in der Kölner Altstadt
Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet