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Aachener Dom – seit 1978 Weltkulturerbe
1930 wurde der Aachener Dom Kathedralkirche des neu errichteten Bistums Aachen. Im Jahre 1978 erfolgte die Aufnahme als erstes deutsches Denkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Seit Karl der Große um 789 die Aachen zu seiner Residenz machte und die Pfalzkapelle bauen ließ, schlug in der Stadt für einige Jahrhunderte das Herz Europas. Bis zum Jahre 1531 wurden im Aachener Dom nicht weniger als 31 deutsche Könige in gekrönt.
Kaiser Friedrich I. Barbarossa erhob 1166 die Stadt zur freien Reichsstadt mit Markt und Münzrecht. Anstelle der Residenz befindet sich heute das Rathaus, 1349 auf Initiative der Aachener Bürgerschaft gebaut. An Stelle der Kapelle wurde der Aachener Dom errichtet.
Baugeschichte und Wissenswertes über den Aachener Kaiserdom
Der heutige Aachener Dom besteht aus mehreren Teilbauten. Im Zentrum steht das Oktogon (der gewaltige Kuppelbau) aus karolingischer Zeit, das von mehreren Anbauten aus späterer Zeit umgeben ist. Dazu gehören die gotische Chorhalle im Osten, das Westwerk (Eingang) und einige Seitenkapellen. Den karolingischen Zentralbau, das Oktogon, ließ Karl der Große, dessen Grabstätte auch hier ist, gegen Ende des achten Jahrhunderts (793/94) nach dem Vorbild der Kirche San Vitale in Ravenna errichten.
Im Oktogon hängt der Barbarossaleuchter, der im Auftrag Kaiser Friedrichs I. zwischen 1165 und 1170 angefertigt wurde. Im Obergeschoss gegenüber dem Chor steht der berühmte Königsthron, der aus Baumaterial der Grabeskirche in Jerusalem erbaut ist. Zwischen dem 9. und 16. Jahrhundert haben nicht weniger als 31 deutsche Könige nach ihrer Weihe und Krönung diesen Thron bestiegen.
Das Oktogon im Aachener Dom
Das Oktogon ist der älteste Bauteil im Zentrum des Aachener Doms. Er wurde um das Jahr 800 als Kapelle des ursprünglichen Herrschersitzes, der Kaiserpfalz, errichtet. Sein Vorbild ist wahrscheinlich die streng geometrische Kapelle San Vitale im italienischen Ravenna. Die Pfalzkapelle besteht aus einem hohen, achteckigen Raum mit einem niedrigeren zweigeschossigen Umgang mit starken Pfeilern. Hauptaltar und Kaiserthron befinden sich im oberen Umgang, der durch einen Gang mit dem Palast verbunden war. Beindruckend ist das Kuppelmosaik mit Christus im Zentrum, umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten.
Ein Kapellenkranz rund um das Oktogon
Um das Oktogon des Aachener Doms scharen sich die Matthiaskapelle, die mit dem Chor erbaut wurde, die Annakapelle, die Ungarnkapelle, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde, die Nikolaus- und Michaeliskapelle aus dem 15. Jahrhundert mit ihrem neubarocken Altaraufsatz im Chorraum sowie die Karls- und Hubertuskapelle. Weiter gibt es eine Allerseelenkapelle und die als Gruftkapelle für verstorbene Bischöfe von Aachen 1955 errichtete Allerheiligenkapelle.
Der gotische Chor am Aachener Dom
Der ursprüngliche karolingische Bau im Osten wurde 1355 entfernt, um den Ansprüchen der Zeit entsprechend einen gotischen Chor zu errichten. Die Chorhalle mit dem Marienschrein wurde nach einer Bauzeit von sechzig Jahren 1414 geweiht. Sie ist 32 Meter hoch und ihre Außenwand besteht aus weitgehend aus den prachtvollen Glasfenstern, die mit einer Höhe von gut 25 Metern zu den höchsten gotischen Fenstern in Europa zählen.
Glasfenster im Chor des Aachener Doms
Nur bis 1729 überdauerten die mittelalterlichen Bleiglasfenster die Stürme über Jahrhunderte. Dann zerstörte ein heftiger Hagelschlag die bunten Fenster, die in der Folgezeit mangels Geldmittel durch einfaches Klarglas ersetzt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts entschloss man sich eine neugotische bunte Verglasung einzubauen, die allerdings durch die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges ebenfalls fast vollständig zerstört wurden. In den Nachkriegsjahren bis 1951 wurden diese durch die Glasmaler Walter Benner und Anton Wendling umfassend in einer modernen Interpretation wiederhergestellt. Die Finanzierung durch zahlreiche öffentliche und private Spenden
erreicht.
Aachener Königsthron
Im Obergeschoss gegenüber dem Chor steht der berühmte Königsthron, der aus Baumaterial der Grabeskirche in Jerusalem erbaut ist. Der Aachener Königsthron steht seit seiner Errichtung durch Kaiser Karls des Großen um 790 im Obergeschoss des Oktogons an seiner ursprünglichen Stelle. Die Besucher werden ehrfürchtig, wenn sie erfahren, das hier im frühen Mittelealter über 30 deutsche Könige gekrönt wurden. Der ohne Verzierungen auskommende einfache Stuhl besteht aus mit vier bronzenen Klammern zusammengehaltenen Marmorplatten. Auf der Rückseite ist eine Kreuzigungsszene eingeritzt.
Der Karlsschrein im Aachener Dom
Karl der Große, einer der bekanntesten Gestalten der europäischen Geschichte, wurde am 28. Januar 814 in der von ihm erbauten Marienkirche (dem Oktogon) in einem Sarkophag bestattet. Dieser ist heute noch in der Schatzkammer des Aachener Doms zu sehen. 350 Jahre später veranlasste Kaiser Friedrich I. Barbarossa (+1190) die Heiligsprechung Karls des Großen. In diesem Zusammenhang wurden die Gebeine Karls in den im Jahre 1215 fertig gestellten Karlsschrein umgebettet. Der prachtvolle Schrein steht heute im Zentrum der gotischen Chorhalle im Aachener Dom.
Barbarossaleuchter
Der Barbarossaleuchter im Aachener Dom ist aus vergoldetem Kupfer hat einen Durchmesser von gut vier Metern. Er hängt an einer etwa 27 Meter langen Kette mittig unter den Kuppeldach des Oktogons etwa vier Meter über dem Marmor-Fußboden. Er besteht aus acht Kreissegmenten und symbolisiert die Stadtmauer des himmlischen Jerusalems. Der Barbarossaleuchter wurde zwischen 1165 und 1170 im Auftrag Kaiser Friedrichs I., genannt Barbarossa, und dessen Gemahlin Beatrix angefertigt. Der Leuchter war eine Stiftung zu Ehren der Schutzpatronin der Aachener Stifts- und Krönungskirche, der Gottesmutter Maria, und stellte zugleich eine Ehrung seines Gründers Karl des Großen dar.
Karolingisches Westwerk
Vom karolingischen Westwerk des Doms in Aachen sind die beiden seitlichen Treppentürme von der ursprünglichen Bausubstanz erhalten, die das eigentliche Westwerk flankieren. Von den ursprünglichen Anbauten aus der Zeit Karls des Großen auf der Nord-, Süd- und Ostseite ist nichts mehr vorhanden.
Tourist-Info Aachener Dom
Adresse: Klosterplatz 2, 52062 Aachen
Alle Angaben Stand 04.2023
Öffnungszeiten:
Täglich 11.00 bis 18.00 Uhr.
Im Dom wird kein Eintritt erhoben.
FÜHRUNGEN
Mo, Di, Mi, Do, Fr: 11 bis 18 Uhr (zur vollen Stunde)
Sa: 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, 18 Uhr
So: 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr. 16 Uhr
Mo, Di, Mi, Do, Fr: 11 bis 18 Uhr (zur vollen Stunde)
Sa: 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, 18 Uhr
So: 13 Uhr, 14 Uhr, 15 Uhr. 16 Uhr
Preise für Einzelpersonen und Familien
Erwachsene: 5,00 €
ermäßigt: 4,00 € (Schüler, Studenten, Personen mit Schwerbehindertenausweis)
Familienkarte I: 6,00 € (1 Erwachsene/r mit bis zu 4 Kindern bis 17 Jahre)
Familienkarte II: 11,00 € (2 Erwachsene/r mit bis zu 4 Kindern bis 17 Jahre)
Domschatzkammer
Öffnungszeiten
Mo: 10 bis 14 Uhr, Di-So: 10 bis 18 Uhr
Preise
Vollzahler: 6,00 €
Ermäßigt: 4,00 € (Schüler, Studenten, Personen mit Schwerbehindertenausweis)
Familienkarte I: (1 Erwachsene/r mit bis zu 4 Kindern bis einschl. 17 Jahre)
Familienkarte II: 12,00 € (2 Erwachsene/r mit bis zu 4 Kindern bis einschl. 17 Jahre)
Audioguide: 3,00 € (dt., engl., frz., ndl., ital., span., deutsche Kinderversion)
Weitere Infos auf der Webseite www.aachendom.de