Maare in der Eifel – durch Vulkane entstanden
Die Maare in der Eifel sind zum Teil Zeugnisse der "jüngeren" Vulkantätigkeit in Europa. Vor nur 10.000 Jahren öffneten die Vulkane zum letzten Mal ihre Feuerschlünde und gaben der Landschaft in der Hoch- und Vulkaneifel den letzten Schliff. Vorausgegangen waren in Urzeiten die Aufspaltung der Alpen und die Hebung des Rheinischen Schiefergebirges.
Vom Laacher See über Daun und Gerolstein bis zu den letzten Ausläufern bei Ormont am Fuß der Schneifel ist jene Landschaft entstanden, die durch seine markanten Kegelberge wie die Hohe Acht oder den Aremberg ihre höchsten Erhebungen hat. Auf solchen Kegelbergen sind im Mittelalter gerne Burgen errichtet worden, wie die Beispiele der Nürburg oder die Burg Olbrück zeigen.
Die wassergefüllten runden Maare in der Eifel sind weltweit charakteristisch für die letzten Vulkanausbrüche. Die nach und nach kraftlos gewordenen Vulkane brachen in sich zusammen und bildeten mit ihren erhöhten Rändern somit die beste Grundlage für die Ansammlung von Wasser. Die Trockenmaare bezeichnen jenen Typ der älter ist und im Laufe der Zeit erodiert und ausgetrocknet ist. Zu den Trockenmaaren gehören zum Beispiel das Booser Doppelmaar, Eckfelder Maar oder das Steffelner Maar.
Für den Touristen sind natürlich die wassergefüllten, stillen, fast kreisrunden Maare die größere Attraktion.
Wassergefüllte bekannte Maare (Maarseen) in der Eifel
Eichholzmaar bei Duppach und Steffeln
Das kleine nur 120 Meter breite Eichholzmaar liegt an der Straße von Steffeln nach Duppach und ist erst seit 2008 wieder mit Wasser gefüllt. Bauern hatten zur Wiesengewinnung das Maar im letzten Jahrhundert trockengelegt. Mittlerweile ist es ein kleines Naturschutzgebiet, in dem sich zahlreiche seltene Tierarten angesiedelt haben.
Holzmaar bei Eckfeld, Gillenfeld
Das in einem Naturschutzgebiet in mitten von Wald liegende Holzmaar zwischen Gillenfeld und Eckfeld hat eine Tiefe von 21 m und ist 325 m breit. Es wird von einem Quellbach dauerhaft gespeist. Zahlreiche Wanderwege führen rund um das Maar, in dessen Nähe auch das trockene Dürre Maar liegt. Die fossilen Überreste des in Fachkreisen bekannten "Eckfelder Urpferdchens" sind in der Nähe des Maars gefunden worden und im Manderscheider Maarmuseum ausgestellt.
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Immerather Maar bei Immerath
Das vor mindestens 40.000 Jahren entstandene Immerather Maar liegt in einem Naturschutzgebiet. Es wurde um 1750 durch einen Bach trockengelegt, welcher im Ersten Weltkrieg verwilderte und zum erneuten Auffüllen des mit nur 2,90 m Wassertiefe flachsten Eifeler Maares führte. Heute dient das Immerather Maar vorwiegend als Erholungsgebiet. Sein reicher Fischbestand lockt viele Freizeitangler an. Zahlreiche Wanderwege sind zu finden.
Laacher See – Naturschutzgebiet & Vulkanismus
Der Laacher See in der Nähe von Mayen in der Eifel ist mit einer Oberfläche von rund 3,3 km² und einer Tiefe von 51 m der größte See in Rheinland-Pfalz. Die wassergefüllte Vertiefung ist vulkanischen Ursprungs und ist vor etwa 10.000 Jahren entstanden. Der Vulkan ist immer noch aktiv, wie die kleinen Bläschen am südöstlichen Bereich des Sees zeigen.
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Laacher See bei Glees, Wassenach
Der Laacher See ist durch die Abtei Maria Laach bekannt, die auch Besitzer ist. Der ovale See ist von einem etwa 125 m hohen Wall vulkanischen Ursprungs umgeben und 51 m tief. Die Wasseroberfläche ist rund 3,3 qkm groß, damit ist der Laacher See der größte in Rheinland-Pfalz. Um sich vor Hochwasser zu schützen, wurde vom Kloster bereits im Mittelalter ein 880m langer Stollen zur Regulierung des Wasserstandes in Richtung Süden gebaut. Der See und seine Umgebung sind seit 1935 ein Naturschutzgebiet. Ein Campingplatz liegt in der Nähe des Sees und ein schöner Rundwanderweg.
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Meerfelder Maar bei Deusefeld, Meerfeld
Das über 30.000 Jahre alte Meerfelder Maar entstand durch eine unterirdische Explosion, als das heiße hochsteigende Magma auf eine wasserreiche Gesteinsschicht traf. Das Gestein wurde teilweise nach oben und zur Seite geschleudert. Im entstandenen Krater an der Oberfläche konnte sich somit Wasser sammeln. Der Maarsee ist 1,4 mal 1,2 km groß und wurde wegen der zahlreichen Blaualgen 1982 mit einer Tiefenentwässerung saniert. Auf dem fast 500 m hohen Kraterrand ist der Aussichtsturm Landesblick zu finden.
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Pulvermaar bei Gillenfeld, Immerath
Das Pulvermaar bei Gillenfeld bildete sich vor etwa 25.000 Jahren und hat einen Durchmesser von etwa 700 m und hat damit die größte Wasserfläche der Eifelmaare. Mit der Tiefe von 72 m gehört das Pulvermaar zu den tiefsten natürlichen Seen Deutschlands (nach Bodensee, Königssee etc). Der Kraterrand ist dicht bewaldet und am Ostufer ist ein Naturbad und ein Campingplatz zu finden.
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Ulmener Maar bei Ulmen
In der Nähe von Ulmen liegt das bis zu 37 m tiefe Ulmener Maar, das vor knapp 10.000 Jahren entstanden ist. Es ist nicht ,wie sonst üblich bei den Eiferer Maaren, rund oder oval, sondern ist mit 510 m mal 250 m länglich. In der Nähe liegt der Jungferweiher, der ebenfalls vulkanischen Ursprung ist. Dort ist durch Aufstauen ein Vogelschutzgebiet entstanden. Auch reicher Fischbestand ist hier zu finden. Am Wall im Süden sind noch einige Ruinen einer alten Ritterburg zu finden.
Die drei Dauner Maare
Gemündener Maar bei Gemünden (Daun)
Das Gemündener Maar liegt 1,5 km von Daun entfernt und gehört zu den drei Dauner Maaren, die in der Kombination zu den schönsten der Eifel gehören. Das fast kreisrunde Maar hat einen Durchmesser von 300 m, ist 368 m tief und ist etwa 30.000 Jahre alt. Im Sommer wird ein Teil des Ufers als Freibad genutzt, was die Schwimmer erfreut und die Naturschützer nicht so gern sehen.
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Schalkenmehrener Maar bei Gemünden (Daun)
Auch das Schalkenmehrener Maar gehört zu den Dauner Maaren und ist zusammen mit dem nahen östlich gelegenen Trockenmaar vor etwa 10.000 Jahren entstanden. Der See hat einen Durchmesser von ca. 540 m und eine Tiefe von bis zu 21 m. Direkt am Ufer liegt die Ortschaft Schalkenmehren. Der Pitt-Kreuzberg-Weg führt zu großen Teilen rund um das Maar.
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Weinfelder Maar bei Gemünden, Schalkenmehren (Daun)
Das dritte Dauner Maar ist das Weinfelder Maar, das auch Totenmaar genannt wird. Es hat mit 525 m mal 375 m eine ovale Form. Der Name Totenmaar ist auf den Friedhof der am Ufer gelegenen Kapelle zurückzuführen, die ursprünglich zum Dorf Weinfeld gehörte und im 16. Jahrhundert wegen der Pest verlassen wurde.
Museen über Maare und Vulkanismus
Maarmuseum in Manderscheid
Im Maarmuseum Manderscheid wird dem Besucher die große natürliche Vielfalt und die internationale Bedeutung der Eifel-Maare für die Wissenschaft und die Region näher gebracht. Die Maare sind einzigartige Archive für vergangene Zeiten. Im Museum wird vieles von der Entstehunggeschichte mit spektakuläre Simulationen für den Besucher transparent.
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Vulkanmuseum Daun – rund um die Vulkane in der Eifel
Das Eifel-Vulkanmuseum nimmt sich der spannenden Geschichte des Vulkanismus an und ist Bestandteil des Natur- und Geoparks Vulkaneifel. Im Museum werden dem Besucher hautnah die vulkanischen Phänomene und Aktivitäten vermittelt. Dreidimensionale Landschaftsmodelle von Schlackenkegeln, Maaren, Mineral-Quellen, interaktive Computermodelle, Infotafeln etc.
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