Ursula-Legende: Von Köln nach Rom und zurück in den Tod
Die Legende um die hl. Ursula ist nach 500 entstanden und im Mittelalter immer weiter ausgeschmückt worden. Ein erster Beleg ist eine Inschrift aus dem 5. Jahrhundert, die in der romanischen Kirche St. Ursula in Köln aufbewahrt wird. Ihre Echtheit ist allerdings nicht gesichert. Nach der Legende stammte Ursula aus der Bretagne. Sie lebte im 4. Jahrhundert und war eine Königstochter, die den Sohn des Königs von England heiraten soll. Dieser war aber Heide, so dass Ursula drei Bedingungen stellte, die auch erfüllt wurden. Innerhalb von drei Jahren sollte der Königssohn Prinz Aetherius getauft werden, eine Gruppe von 10 (oder 11?) Gefährtinnen und weitere 11.000 Jungfrauen sollte sich um Ursula versammeln und eine gemeinsame Wallfahrt nach Rom unternommen werden. Nach Rom ging es per Schiff, angeblich den Rhein hinauf. In Rom schließen sich der dortige Papst und laut einigen Legenden-Varianten auch Kardinäle und Bischöfe dem Pilgerzug an.
Die Legende um die hl. Ursula ist nach 500 entstanden
Zurück in Köln werden sämtliche Pilger von den Hunnen getötet, die die Stadt belagern. Lediglich Ursula wird verschont, da der Hunnenführer sie heiraten will. Als sie ablehnt, wird auch sie mit einem Pfeil getötet. Deshalb sind Schiff und Pfeil auch immer die Attribute, mit denen Ursula dargestellt wird. Alle diese Details der Ursula-Legende sind in zahllosen Gemälden aus dem Mittelalter festgehalten. In den frühen Niederschriften der Ursula-Legende ist immer nur von 11 Jungfrauen die Rede. Die Zahl 11.000 geht wohl auf einen Lesefehler zurück. Wahrscheinlich wurde die Angabe „XI.M.V.“ statt als "11 martyres virgines" fälschlich als „11 milia virgines“ interpretiert.
Abbildung: Ursula-Legende in Köln - Meister der nördlichen Niederlande, Martyrium der heligen Ursula und der 11000 Jungfrauen (hier der Tod Ursulas durch den Pfeil des Hunnenprinzen, Ölgemälde, spätes 16. Jahrhundert)
Infos Ursula-Legende und Kölner Wappen
Weitere Infos zur Ursula-Legende im Web:
Wikipedia www.wikipedia.org/wiki/Ursula_von_Köln