Kirchen in der Eifel von Bad Münstereifel bis Sinzig
Gut 4500 Kirchen gibt es in Deutschland, davon ein beträchtlicher Teil in Rheinland und Eifel. Darunter sind die vielen Pfarr- oder Gemeindekirchen, die Klosterkirchen oder auch die Bischofskirche, die bei den Katholiken als Kathedrale oder Dom bezeichnet werden. Der Großteil der christlichen Kirchen folgt vier Grundrissen, die sich aus den frühzeitlichen und mittelalterlichen Idealvorstellungen eines Gotteshauses entwickelt haben.
Als erste Grundform hat sich im römischen Reich die BASILIKA entwickelt. Das Wort Basilika kommt aus dem griechischen und bedeutet Königshalle. Ihr Innenraum ist in durch Säulenreihen getrennte Längsschiffe, meistens drei, aufgeteilt. Dieses Schema wurde von der altchristlichen und romanischen Architektur übernommen. Charakteristisch für eine Basilika ist, das das Mittelschiff höher als die Seitenschiffe ist. Beispiele sind die Münstereifeler Stiftskirche oder St. Salvator in Prüm. Die SAALKIRCHE ist ein einschiffiges Gebäude mit nur einem Raum, dem meist noch ein Chor angegliedert ist. Der Innenraum ist nicht durch Säulen oder Stützen unterteilt. Viele kleine Dorfkirchen, wie z. B. St. Clemens in Heimbach, Sankt Margaretha in Ormont oder St. Martin in Nettersheim sind Saalbauten.
Eine HALLENKIRCHE ähnelt der Basilika, die Seitenschiffe sind jedoch genauso oder fast so hoch wie das Mittelschiff. Ein Beispiel ist die katholische Kirche St. Lauritius in Ahrweiler. Aus der ursprünglich einschiffigen Saalkirche St. Mariä Geburt in Baasem (Gemeinde Dahlem) wurde durch die Erweiterung um 1510 eine zweischiffige spätgotische Hallenkirche. Die vierte Grundform ist der ZENTRALBAU, bei dem die Hauptachsen gleich lang sind. Daraus ergeben sich z. B. kreuzförmige, quadratische, ovale oder kreisförmige Grundrisse. Der Zentralraum im Aachener Dom, die Pfalzkapelle, ist ein Zentralbau oder auch die romanische Kirche St. Gereon in Köln.
Neben diesen Grundformen gibt es darüber hinaus eine ganze Reihe von Sonderbauformen. Die in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts gebaute Kapelle in Buchet in der Schneifel bei Prüm hat als Grundriss die Form eines Buchenblattes, dessen Rippen sich im Gebälk der Decke aus Eifeler Fichtenholz widerspiegeln.