Fotografische Projekte von Norbert F. Conzen

Die Serie mit 231 markierten Waldansichten ist die Rückführung des 231-Stelen-Themas zur Natur. Anstatt bearbeitetes Holz in den Landschaftsraum zu stellen, werden hier Bäume mit einem Blau-Weiss-Grünen-Zeichen markiert und zusammen mit ihrer Umgebung als Kunstort deklariert. Die ursprüngliche Originalfotografie zeigt einen vorher genau festgelegten Ausschnitt, der sich dann mit Hilfe der vierfachen Spiegelung zu einer zentrierten Gesamtkomposition zusammensetzt. So entstehen, je nach Jahreszeit und Art der Spiegelung, zarte Konstruktionen oder ornamentüberfüllte Bühnenbilder.

Zum Waldprojekt ist eine DVD mit zehn Videos entstanden. Die zehn Kurzfilme mit einer Gesamtlänge von 55 Minuten sind zwischen 2008 und 2009 an ausgesuchten Standorten des Projektes entstanden. Sie zeigen den Wald mit seinen diversen Facetten wie die jahreszeitlich bedingte Laubfärbung, die verschiedenen Baumrinden als auch die Geräuschkulisse mit Vogelgesang und Hirschröhren in einer künstlerischen Filmumsetzung. Eine ungeschnittene siebenminütige Kamerafahrt durch den „Winterwald“ löst sich in ein endloses Bewegungsmuster auf, das „Waldsterben“ wird zu einer Theaterinszenierung, in der runterfallende Äste sich zu einer zuckenden und sich ständig verändernden symmetrischen Skulptur arrangieren oder im „Hirschwald“ hört man zwar den ständig röhrenden Hirsch, im Bild sucht man ihn aber vergeblich.

Die Poesie der Straßen - Fotosgrafien von Norbert F. Conzen im Rahmen der Ausstellung "Stadt, Land, Fluß".
Abspann: "Straßen sind die Verbindungswege unserer Zeit. Alles wird dafür hergerichtet, daß Menschen in Autos auf glatter Asphalt-Fahrbahn ihr Ziel finden. Die Ästhetik unserer Städte sind die mit Fahrzeugen bestückten Straßen. Tag und Nacht. Die Straßen sind nie leer. Es dominieren nicht mehr die Häuser sondern die Karosserien. Aber nicht in der Kunst."

Eine Serie mit Fotografien von Hochsitzen und Wildfuttergestellen und sonstigen sogenannten Jagdeinrichtungen in der Eifel und im Rheingebiet von Norbert F. Conzen. Die Motive in Wald und Feld wurden nur angeschnitten fotografiert, um sie anschließend durch Bearbeitung am Computer mittel einer doppelten Spiegelung zu einem irritierenden futuristisch anmutenden Motiv umzuwandeln. Norbert Conzen verändert, natürlich immer mit einem kauzig-hintersinnigen Humor, damit die herkömmliche Sehweise des Betrachter und erfreut sich an den zu erwartenden Interpretationen.

Die Wegmarkierungen des europäischen Fernwanderwegs E1 im Hohen Venn wurden von unzähligen Wegpaten mit Farbe auf Bäume und Steine gepinsel und im Laufe der Jahrzehnte immer wieder aufgefrischt und übermalt. Sie sind Malerei pur. Norbert Conzen machte aus den Fotografien der Markierungen eine ruhige Videomeditation, in der die breiten rotweißen Pinselstriche ineinander fließen.