Goldene Kammer in der Kölner Kirche St. Ursula

Blick in die Goldene Kammer in der romanischen Kirche St. Ursula in Köln
Blick in die Goldene Kammer in der romanischen Kirche St. Ursula in Köln

Die romanische Kirche St. Ursula entstand ursprünglich auf einem römischen Gräberfeld auf dem christliche Märtyrerinnen begraben wurden. Die Grundlage der Kölner Ursula-Sage liegt wohl hier begraben. Ein langgestreckter gotischer Chor wurde 1287 angebaut. Die im 17. Jahrhundert errichtete „Goldene Kammer“ beherbergt angeblich einen Teil der Gebeine der ursulanischen Jungfrauen und ihrer Gefährten.

Das größte Beinhaus nördlich der Alpen

Bis unter die Decke stapelt sich die Gebeine in der über Köln hinaus bekannten 1643 errichteten Goldenen Kammer, das größte Beinhaus nördlich der Alpen. Goldene Ranken umrahmen die Setzkästen mit den zahlreichen Büsten lächelnder Frauen und den geschmückten Schädel der Märtyrer. Fein säuberlich sind die Knochen nach Funktion im Körper sortiert, feine Drähten sorgen für den Halt. Es sollen sich hier die menschlichen Überreste von mehr als 10.000 Männern und Frauen befinden. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge haben diese Menschen vor etwa 2000 Jahren gelebt, also zur Kölner Römerzeit.

Büsten in der Goldenen Kammer
Büsten in der Goldenen Kammer

Zutage kamen die Schädel und Knochen bei der Versetzung der Stadtmauer im Mittelalter, als die Gräben für die neuen Fundamente ausgehoben wurden. Aufgrund der Menge der Knochen schlossen die Kölner, dass es sich hierbei um die Gebeine der 11.000 Gefährtinnen der Heiligen Ursula handeln muß. Die Legende um die Heilige Ursula wies ursprünglich nur 11 Jungfrauen aus. Die Zahl 11.000 geht wohl auf einen Lesefehler zurück. Wahrscheinlich wurde die Angabe „XI.M.V.“ statt als "11 martyres virgines" fälschlich als „11 milia virgines“ interpretiert. Vielleicht war es aber auch die Idee der geschäftstüchtigen Kölner den bereits vorhandenen Pilgerstrom mit einer zusätzlichen Märtyerinnenschar zusätzlichen zu forcieren, um noch bessere Einnahmen zu erzielen.

Wegen der Goldenen Kammer ist die Kirche St. Ursula nach dem Kölner Dom die von Touristen zweitmeistbesuchte Kirche Kölns. Es sind auch nur 700 Meter, die die beiden Kirchen trennen.

Geordnete Knochen als Wandmosaik
Geordnete Knochen als Wandmosaik

Infos St. Ursula in Köln

Ursulaplatz 30
50668 Köln

Öffnungszeiten: Mo.-Sa.: 09.00 -12.00 Uhr, 15.00 -17.00 Uhr, So.: 15.00 -17.00 Uhr
Besichtigung der Goldenen Kammer täglich nach Absprache mit dem Pfarramt.
Führungen nach Absprache mit dem Pfarramt, Tel.: (0)221) - 931842-0

Web: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/kirchen/st_ursula/

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