Marmagen – einer der ältesten Orte der Eifel
Fünf Kilometer südwestlich von Nettersheim liegt in einer typischen Eifellandschaft mit Wäldern, Feldern und Wiesen die Ortschaft Marmagen, das seit seiner Eingemeindung im Jahr 1969 zu Nettersheim gehört. Gut 1600 Einwohner leben in dem ältesten Ort des ehemaligen Landkreises Schleiden.
Aus der Geschichte von Marmagen
Vicus Marcomagus nannten nachweislich im 2. Jahrhundert die Römer ihre Station an der Römerstraße Trier–Köln. Je 39.000 römische "passus" (Doppelschritt = 1,480 m) betrug die Entfernung Köln - Marmagen und Marmagen - Trier. Marmagen war also eine wichtige Station für die Römer, und nicht zuletzt gibt es ja zahlreiche Matronentempel in der Nähe.
Im Mittelalter um 1130 gerieten die Marmagener in die Abhängigkeit von Kloster Steinfeld und seinen gierigen Mönchen des Prämonstratenserordens, die für Jahrhunderte sämtliche Weide- und Erzgrubenrechte in ihre Hände brachten. Die Bevölkerung verlor damit ihre lukrativsten Einnahmequellen und verarmte. Schließlich war Steinfeld so reich, das es die Herrschaft Wildenburg für 15.000 Rheintaler kaufte. Erst Napoleon setzte mit der Säkularisation dem Steinfelder Treiben ein Ende.
Eiffelturm und Marmagen
Die Marmagener sind stolz darauf, dass die Vorfahren des berühmten Eiffelturm-Erbauers Alexandre Gustave Eiffel (geb. 1832 in Dijon, gest. 1923 in Paris) aus Marmagen stammen. Zur Erinnerung an Eiffel erhielt der Platz in der Ortsmitte von Marmagen den Namen "Eiffelplatz". Dort berichtet auch eine Gedenktafel über die Marmagener Wurzeln des genialen Konstrukteurs.
Einer seiner Vorfahren namens Bönickhausen wanderte Anfang des 18. Jahrhunderts aus Marmagen nach Frankreich aus. Dort nannte er sich der einfacheren Aussprache halber nach der Landschaft seiner Heimat "Eiffel". Alexandre Gustave wurde 1832 in Dijon geboren und absolvierte in Paris eine Ausbildung zum Ingenieur. Eiffel plante Brücken, Warenhäuser, Bahnhöfe und andere Bauwerke in allen Teilen der Erde, seine Spezialität waren geniale Eisenkonstruktionen. So stammt von ihm unter anderem auch das 'Skelett' der Freiheitsstatue!
Sehenswürdigkeiten in Marmagen
Kirche St. Laurentius
Die im Kern spätgotische Dorfkirche St. Laurentius wurde schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Der älteste Teil der Kirche ist der Chorraum mit der Taufkapelle. 1896 wurde die Kirche mit den Seitenschiffen ausgebaut. Bedeutende Stücke im Innenraum sind das Vortragekreuz aus dem 13. Jahrhundert und der Hauptaltar aus dem 14. Jahrhundert. Eine radikale Umgestaltung erfuhr die Kirche Mitte der 1950er Jahre, als junge Künstler der damaligen Kölner Werkschulen unter der Leitung von Professor Georg Maria Lünenborg den Innenraum in einen zeitgenössischen Kirchenraum mit außergewöhnlichen Kunstwerken verwandelten.
Alte Schule
Burg Marmagen
Villa Hubertus an der Kölner Straße
Steinfelder Hof
Die Abtei Steinfeld besaß in Marmagen mehrere Hofanlagen, darunter auch der Steinfelder Hof an der Schleidener Straße. Auf Grund der Größe dieses Hofes wird vermutet, das der Abt von Steinfeld hier Recht sprach und die zehntpflichtigen Marmagener Bauern ihre Abgaben am St. Martinstag in den Herrenhof zu liefern hatten.
Ehemalige Eifelhöhen-Klinik
Die ehemalige Eifelhöhen-Klinik hoch über Marmagen stand nach der Schließung einige Jahre leer, bis sie 2023 als Aufnahmeunterkunft für bis zu 750 Flüchtlinge genutzt wurde. Im Mai 2025 ist dieses vieldiskutierte Kapitel der Marmagener Geschichte beendet. Für die weitere Nutzung gibt es verschiedene Ideen wie die Umbau zum Wohngebiet. Vor der Insolvenz war die Eifelhöhen-Klinik die größte Arbeitgeberin im Ort.
Nettersheim – Sehenswürdigkeiten
Nettersheim in der Eifel ist vor allem durch das Naturzentrum Eifel, ein überregionales Zentrum für Umweltbildung mit angegliedertem Museum für Naturgeschichte, bekannt geworden. In der Gemeinde leben heute rund 7.500 Menschen.
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oder Sehenswürdigkeiten in Nettersheim
Tourist-Info Nettersheim
im Naturzentrum Eifel
Urftstr. 2–4
53947 Nettersheim
Tel.: 02486 / 12 46
E-Mail: naturzentrum@nettersheim.de
Internet: http://www.naturzentrum-eifel.de