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Kloster Eberbach – Eltville im Rheingau
Das Kloster Eberbach bei Eltville im Rheingau ist seit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhundert heute immer mehr zu einem beliebten touristischen Ziel geworden. Heute dominieren Tourismus, Weingut, Hotel und Gastronomie das Anwesen, das seit 1998 von der „Stiftung Kloster Eberbach“ verwaltet wird. Das Land Hessen brachte dazu die gesamte Abteianlage als Grundvermögen in das Eigentum der Stiftung ein. Das bereits von den Mönchen betriebene Weingut ist heute als „Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach“ mit 200 Hektar Anbaufläche das größte Weingut Deutschlands. In Eberbach werden seit Jahren hervorragende Weine produziert, die auf Grund der Qualität ihren Preis haben. Ein Hotel mit Tagungsräumen sowie das Restaurant „Klosterschänke“ werden ebenfalls in den Klosterräumen betrieben.
Das Kloster im Rheingau und seine bewegte Geschichte.
1135 ließen sich im Kisselbachtal im Rheingau in der Nähe von Eltville am Rhein 13 Mönche des Zisterzienserordens unter Führung des Abtes Ruthard nieder und gründeten das Kloster Eberbach. Es war neben dem im Salmtal in der Eifel gelegenen Kloster Himmerod das einzige Tochterkloster von Clairvaux in Deutschland. Schnell widmeten sich die Mönche, gemäß der Zisterzienser-Regel "von der eigenen Arbeit zu leben", u. a. dem Weinbau und hatten recht schnell wirtschaftlichen Erfolg damit. Die Eberbacher Höfe entwickelten sich zur einer gut gehenden "Weinfabrik", in der zur Erntezeit an gut 10 Traubenpressen gearbeitet wurde. Seit dem Ende des 12. Jahrhunderts konnte zudem der im nahen Reichartshausen verschiffte Wein zollfrei an allen Anliegern vorüber transportiert werden. Die Gewinne stiegen und Kloster Eberbach konnte sich eigene Schiffe und ein großes Zwischenlager in Köln leisten.
Es folgten unruhige Zeiten, in denen das Kloster geplündert wurde, darunter die wertvolle Bibliothek, und zeitweise mussten die Mönche sogar das Eberbach verlassen. Erst Ende des 17. Jahrhunderts erholte sich das Kloster. Es folgte eine erneute Blütezeit, 30-40 Mönche lebten von den Erträgen der gewaltigen Ländereien des Klosters, die Gebäude wurden teilweise im Stile des Barocks verändert. 1803 wurde das Eberbachkloster im Zuge der Säkularisation dem Hause Nassau zugesprochen und eine Weinbaudomäne gegründet. Im 19. Jahrhundert wurden Teile der Gebäude in ein Gefängnis und in eine "Irrenanstalt" umgewandelt. 1866 übernahmen die Preußen das Anwesen und führten die Weinbautradition fort.
Stiftung Kloster Eberbach
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Kloster Eigentum des Bundeslandes Hessen und hessisches Staatsweingut. Teilweise wurden in der Folgezeit die Gebäude durch den Weinbaubetrieb in Mitleidenschaft gezogen. Schließlich wird 1998 die "Stiftung Kloster Eberbach" zur Erhaltung, Pflege und Öffnung der Klosteranlage eingesetzt. Nach wie vor ist der Wein das Hauptthema in Eberbach. In der bestens ausgestatteten Vinothek im ehemaligen Kelterhaus werden die edlen Tropfen einer Kundschaft aus der ganzen Welt angeboten.
Die wichtigsten Gebäude und Sehenswürdigkeiten im Kloster Eberbach
Vinothek und Weinbau Kloster Eberbach
Seit der Auflösung des Klosters 1803 sind die landwirtschaftlichen Betriebe mit dem Weinbau in staatlicher Verwaltung. Heute sind die Hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach das größte deutsche Weingut, das sich international mit seinen vielfach prämierten Weinen einen Namen gemacht hat. Die alten Jahrgänge erzielen regelmäßig Höchstpreise von teilweise mehreren tausend Euro pro Flasche. In den Klostergebäuden (ehemaliges Kelterhaus) wird eine modern eingerichtete Vinothek betrieben. Die ehemals klostereigenen Weinberge mit dem umfriedeten Steinberg produzieren auf ungefähr 200 ha Anbaufläche überwiegend Riesling. Aber auch Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder und Dornfelder sind angepbaut.
Kloster Eberbach war Drehort des Filmklassikers "Der Name der Rose"
Übrigens fanden im Kloster Eberbach von 1985 bis 1986 in den Klosterräumen die meisten Innenaufnahmen zum bekannten Film "Der Name der Rose" mit Sean Connery in der Hauptrolle statt. Der Regisseur Bernd Eichinger hatte die Räume im Kloster wegen der mittelalterlich unverfälschten Atmosphäre ausgesucht. Die Außenaufnahmen fanden in Italien statt, dort steht das im Film zu sehende Kloster in den Abruzzen.
Die Basilika
Das Prachtstück von Kloster Eberbach ist die 76 m lange und 33 Meter breite dreischiffige romanische Basilika, die später an der Südseite zwischen 1313 und 1340 eine ganze Parade von gotischen Kapellen erhielt. Die große Anzahl von Kapellen war übrigens notwendig, da jeder Mönch täglich eine Messe lesen musste. Teilweise sollen im Mittelalter bis zu 1000 Mönchen in Eberbach gelebt haben. Baubeginn der romanischen Basilika war 1140, die Fertigstellung und Einweihung erfolgte nach mehreren Bauphasen 1186. Auch die Ostseite des Querhauses erhielt noch je drei Kapellen am nördlichen und südlichen Querhaus.
Heute wird die Kirche für Konzerte genutzt. Nicht mehr vorhanden sin das ursprünglich den Kirchenraum prägende Chorgestühl und die Chorschranke im Langhaus. Die zahlreichen im Innern der Basilika aufbewahrten gotischen Grabplatten wurden, durch die Nutzung des Gebäudes als Stall, teilweise stark beschädigt. Fast alle Grabplatten befinden sich nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort.
Der Kreuzgang
Nach dem Kassenhaus betritt der Besucher den Kreuzgang, der seine wechselvolle Baugeschichte vom 12. bis ins 20. Jahrhundert nicht verbergen kann: Wuchtige Romanik und filigrane Gotik sind zu sehen. Vom Kreuzgang selbst sind nur zwei Seiten erhalten. Der vor 1186 erbaute sehenswerte Kapitelsaal zeigt ein gotisches Sterngewölbe, das auf einem einzigen Mittelpfeiler ruht.
Mönchsdormitorium – Schlafsaal für hunderte Mönche
Neben der Kirche ist der 85 Meter lange und 13 Meter breite Schlafsaal im Obergeschoss, das Mönchsdormitorium, das optische Highlight von Kloster Eberbach. Die in zwei Schiffe unterteilte Halle mit Kreuzrippengewölben gehört zu den beeindruckendsten gotischen Räumen in ganz Europa. Ursprünglich standen die Pritschen der Mönche hier frei im Raum. Später wurde der Saal in kleine Einzelzellen aufgeteilt. Überlieferungen zufolge haben dort in den Hochzeiten des Klosters mehrere hundert Mönche geschlafen.
Alte Weinpressen im Laienreflektorium
Das alte Laienreflektorium im längsten Gebäude des Klosters, dem Konversenbau, wurde bereits m 15. Jahrhundert zum Weinkeller umfunktioniert. Heute sind hier 12 historische große Traubenpressen aus der Zeit von 1668 bis 1801 ausgestellt. Im Laufe des 14. Jahrhunderts gelang es dem Kloster, den Besitz an Weinbergen auszuweiten und betrieb eine Art Massenproduktion für Wein. Eberbach profitierte vschon damals om zunehmenden Fernhandel mit Hilfe der Rheinschifffahrt.
Laiendormitorium
Das Laiendormitorium (Schlafsaal der Laienbrüder) hat eine Länge von fast 100 Metern. Im Laufe der Zeit wurden einige Änderungen vorgenommen. Unter anderem musste der Fußboden aufgrund des Gewölbeeinbruchs im darunter liegenden Refektorium deutlich erhöht werden. Beeindruckende Zeugnisse der Barockzeit sind hier die drei stuckierten Gewölbejoche. Heute finden im Laiendormitorium große Veranstaltungen und Bankette statt.
Das barocke Mönchsreflektorium
Das Mönchsreflektorium im nördlichen Klausurbau ist erst zwischen 1720 bis 1724 im Stile des Barocks entstanden. Sein Vorgänger war wesentlich größer. Von der alten Deckenbemalung ist nichts mehr nachweisbar. Der Saal dient heute als Raum für festliche Veranstaltungen.
Abteimuseum im Klausurbau
Im Obergeschoss des Klausurbaus ist das Abteimuseum in den ehemaligen Räumen des Winterkapitelsaal und der Wärmestube des Klosters. Zahlreiche Ausstellungsstücke wie Gemälde, Modelle, Skulpturen, Messgewänder und schriftliche Aufzeichnungen aus der Abteigeschichte und des Zisterzienserordens sind hier zu sehen.
Tourist-Info Kloster Eberbach
Stiftung Kloster Eberbach
D-65346 Eltville im Rheingau
Tel. +49 (0) 6723 9178-100
E-Mail: stiftung(at)kloster-eberbach.de
(Alle Angaben Stand 01.2023)
Öffnungszeiten
Nebensaison (1. November bis 31. März)
Montags bis freitags von 12:00 bis 17:00 Uhr und samstags und sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr.
Der letzte Einlass ist immer 30 Minuten vor Kassenschluss.
Öffentliche Klosterführungen: Samstag und Sonntag 14:00 Uhr
Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten an folgenden Tagen:
24.12.: geschlossen
25.12.: geschlossen
26.12.: 13:00 bis 17:00 Uhr
31.12.: 10:00 bis 13:00 Uhr
01.01.: 13:00 bis 17:00 Uhr
Hauptsaison (1. April bis 31. Oktober)
10:00 bis 19:00 Uhr, Montag bis Freitag
09:00 bis 19:00 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag
Der letzte Einlass ist immer 30 Minuten vor Kassenschluss.
Öffentliche Klosterführungen: Freitag: 15:00 Uhr / Samstag, Sonntag, Feiertage und Brückentage: 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr / im Mai, September und Oktober zusätzlich um 12:15 Uhr
Eintritt (Kloster und Ausstellung VERTRICKST!)
14,00 € pro Person, ermäßigt 11,00 €, Kinder bis 5 J. frei, Kinder 6-17 J. 11,00 €, Familienticket: 35,00 Euro
Öffentliche Klosterführung ohne Weinverkostung zusätzlich 7 €.
Webseite des Klosters kloster-eberbach.de