Marktplatz Rheinland im Freilichtmuseum Kommern

GASTSTÄTTE Watteler – Schankraum im Design der 1960er-Jahre
GASTSTÄTTE Watteler – Schankraum im Design der 1960er-Jahre

Am Marktplatz Rheinland, der neuen Baugruppe im LVR-Freilichtmuseum Kommern, wird seit einigen Jahren gebaut. Sie widmet sich der jüngeren Vergangenheit des Rheinlandes, der Zeit zwischen 1945 und 1990. Einige Gebäude können bereits besichtigt werden: Gaststätte Watteler mit Gartenwirtschaft und Metzgerei, Flüchtlingsunterkunft, Bungalow, Fertighaus, Bunker, Telefonhäuschen, Nissenhütte. Geplant sind weiterhin: Eisdiele, Friseurladen, Tante-Emma-Laden, Druckerei, Tankstelle, Kriegerdenkmal, Brunnen, Bushaltestelle.

Vom Quelle-Fertighaus bis zur Notrufsäule

Gaststätte aus Eschweiler über Feld

Gaststätte Watteler – außen und innen komplett erhalten
Gaststätte Watteler – außen und innen komplett erhalten

Das Herzstück des Marktplatzes ist die GASTSTÄTTE der Familie Watteler, die ursprünglich in Eschweiler über Feld stand. Das Objekt besticht durch die Vollständigkeit mit Theke, Schränken, Tischen, Stühlen und dem kompletten beweglichen Inventar, wie Gläsern, Geschirr, Bildern bis hin zu Bierdeckeln und Knobelbechern. Der Schankraum präsentiert mit seiner Einrichtung aus den späten 1960er Jahren den Wandel von der Kneipe zur Essgaststätte.

Bungalow von 1959 auf dem Kahlenbusch

BUNGALOW Kahlenbusch von 1959 – Esszimmer im typischen Ambiente der 1960er-Jahre
BUNGALOW Kahlenbusch von 1959 – Esszimmer im typischen Ambiente der 1960er-Jahre

Der BUNGALOW Kahlenbusch wurde am heutigen Ausstellungsort 1959 errichtet. Er sollte als Gästehaus dienen, wurde aber nach Eröffnung des Freilichtmuseums als Wohnung für die Pächter der damaligen Museumsgastronomie "Haus Kahlenbusch" genutzt. Die typische Inneneinrichtung aus den 1960er Jahren wurde vom Museum aus zeittypischen Ensembles zusammengestellt. Das Wohnzimmer im Neo-Chippendale-Stil stammt ursprünglich aus Quadrat-Ichendorf, Esszimmer und Schlafzimmer aus Schleiden.

Quelle-Fertighaus von 1965

Das Quelle-Ferighaus wurde 1965 im Pulheimer Stadtteil Stommelerbusch errichtet
Das Quelle-Ferighaus wurde 1965 im Pulheimer Stadtteil Stommelerbusch errichtet

Das QUELLE-FERTIGHAUS mit der Typenbezeichnung Quelle-Fertighaustyp 100/F wurde 1965 für ein Ehepaar im Pulheimer Stadtteil Stommelerbusch errichtet. Die Firma Quelle hatte in den Zeiten des Nachkriegsbauboom die geniale Idee in ihr klassisches Kataloggeschäft mit Textilien auch Fertighäuser aufzunehmen. Auf einen massiven Keller wurden die vorgefertigten Wandelemente aufgesetzt. Das Fertighaus ist wie der Bungalow mit zeittypischen Einrichtungsgegenständen liebevoll ausgestattet.

Flüchtlingsunterkunft aus der Nähe von Düren

Zeitgeschichte: Flüchtlingsunterkunft aus Titz-Opherten
Zeitgeschichte: Flüchtlingsunterkunft aus Titz-Opherten

Etwas abseits vom Marktplatz Rheinland (wie an der Realität angelehnt) die neue Besucher im ersten Moment verwirrt. Ist hier tatsächlich im Freilichtmuseum eine FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT zu finden? Die Containeranlage, die bis 2012 als Übergangswohnheim genutzt wurde, stammt aus Titz-Opherten in der Nähe von Düren. In den 1990erer Jahren wurden hier überwiegend Flüchtlinge aus dem Balkankrieg untergebracht. Die Originaleinrichtung zeigt die beengten Verhältnisse in den Containern in dieser Zeit.

Nissenhütten

Nissenhütte - eine Nachkriegsunterkunft
Freilichtmuseum Kommern – Nissenhütte – Nachkriegsunterkunft am Marktplatz Rheinland

Die Nissenhütten gelten noch heute als ein Symbol der Nachkriegzeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten Nissenhütten zahlreichen ausgebombten Familien und vertriebenen Flüchtlingen als improvisierte Unterkünfte. Zwei Nissenhütten stehen am Anfang der jüngsten Baugruppe "Marktplatz Rheinland" als erste Gebäude am Weg. Gerade in den ersten Jahren nach 1945 prägten Nissenhütten das Ortsbild vieler Städte.

Milchbar aus Brühl

Milchbar aus Brühl
Milchbar aus Brühl in der Baugruppe Marktplatz Rheinland

Anfang 1955 wurde die Milchbar in Brühl im Stil der 1960er Jahre gebaut und bereits im Sommer des gleichen Jahres wurde sie auch eröffnet. In Amerika war diese Lokalform bereits weit verbreitet. Auch in Köln und Umgebung gab es Anfang der 1950er Jahre schon mehrere Milchbars, die auch zum direkten Vorbild der Brühler Milchbar wurden. Hier wurde neben weißer Milch auch Mokka-, Erdbeer- und Bananenmilch verkauft. Daneben gab es auch Joghurt und verschiedene Eissorten. In einem integrierten Kiosk wurden Zigaretten, Schokolade, Bier, Bonbons und viele andere Kleinigkeiten wie insbesondere Kaugummi angeboten.

Notrufsäule

Notrufsäule im Marktplatz Rheinland
Notrufsäule im Marktplatz Rheinland

Die NOTRUFSÄULEN, im Volksmund auch „Eisener Schutzmann“ genannt, sind heute aus den Stadtbildern verschwunden. In Zeiten als nur wenige Haushalte über Telefon verfügten, konnten Hilfesuchende die Säulen nutzen, um kostenlos die Notrufnummer 112 anzuwählen. Handy gab es damals ja auch noch nicht. 1958 wurde die erste Notrufsäule in Düsseldorf vorgestellt. Etwa 3.000 dieser Notrufsäulen wurden in den 1960er-Jahren in NRW aufgebaut.

Wurstbraterei – Bratwurstbude aus dem ARD-Tatort

Wurstbraterei in Köln– Bratwurstbude aus dem ARD-Tatort

Im Tatort steht sie auf der anderen Rheinseite mit Blick auf das Kölner Rheinpanorama, im Normalbetrieb stand die Wurstbraterei im südlichen Bereich des Rheinauhafengeländes neben dem Skaterpark Kap 686. Die Kölner Tatort-Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) haben mit ihren Plaudereien über ihre gelösten Fälle die Bratwurstbude bekannt gemacht. Mittlerweile hat die Kölner Wurstbude als ein Objekt der Zeitgeschichte im Freilichtmuseum Kommern eine neue Heimat gefunden. Zu besonderen Events im Museum wird sie wieder in Betrieb genommen.

Vieles steht schon in der Baugruppe Rheinland

Diese neue Baugruppe befindet sich noch im Aufbau und widmet sich der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach und nach werden neue Gebäude hinzukommen.

Tourist-Info Freilichtmuseum Kommern

Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde
53894 Mechernich-Kommern, Eickser Straße
Tel.: +49 (0) 2443-9980-0
E-Mail: kommern@lvr.de

Alle Angaben Stand 04.2024

Öffnungszeiten
Einlass bis 1 Stunde vor Schließung
Sommersaison (April bis September):
Montag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr
Wintersaison (Oktober bis März):
Montag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

24. und 31. Dezember 10 - 14 Uhr
25./26. Dezember und 1. Januar 11 - 16 Uhr

Eintritt und Parkgebühr
Erwachsene 9,50 €, Schwerbehinderte, Studenten, Auszubildende 7,50 €, Kinder/Jugendliche unter 18 Jahre Eintritt frei, Gruppen ab 10 Personen p.P. 9,00 €.
Parkplatz vorhanden. Parkgebühr 2,50 €.
Bei Großeranstaltungen wird ein Zuschlag auf den Eintrittspreis von 2 € erhoben. (gilt für Jahrmarkt anno dazumal, ZeitBlende, Nach der Ernte, Tag des Apfels, Advent für alle Sinne)
Der Eintritt in das Museum ist in jedem Monat am zweiten Freitag frei!

Weitere Informationen auf der Homepage Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.kommern.lvr.de

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