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Der letzte Eifelwolf
Er war der letzte seiner Art in den Wäldern der Eifel. Doch im Jahre 1860 wurde der letzte Eifelwolf von einer Jagdgesellschaft des Grafen von Fürstenberg in der Umgebung von Gerolstein erschossen. Entgegen der damals üblichen Praxis wurden dem erlegten Tier nicht der rechte Vorderlauf und die Ohren abgeschnitten, um die amtliche Tötungsprämie durch den preußischen Staat zu erhalten, was umgerechnet heute etwa 350 € wären.
Graf Franz Egon von Fürstenberg (1797–1859) war nicht nur einer der größten Grundbesitzer im Rheinland und in Westfalen, sondern auch ein Mäzen, der Kunst und Kultur reichlich förderte. So war er Mitglied des Kölner Dombauvereins und unterstützte 1836 die Errichtung des Beethoven-Denkmals auf dem Bonner Münsterplatz.
Mit aggressiver Geste ausgestopft, wurde der letzte Eifelwolf nach seiner Präparierung wahrscheinlich in das Kabinett des Fürsten auf Schloss Stammheim bei Köln gebracht, das im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff der Alliierten zerstört wurde.
Heute ist das Tierpräparat im Bonner Museum Koenig zu sehen
Da war der Wolf bereits auf nicht mehr zu ermittelnden Wegen in das Bonner Museum Koenig (Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig) gelangt, wo er in einer Vitrine neben Luchs, Fuchs und Mardern seine vorerst letzte Ruhestätte hat. Wenn er könnte, würde er sich sicherlich einen Hasen oder ein Reh aus der benachbarten Vitrine holen.
Der Wolf (wissenschaftlich Canis lupus) ist der Stammvater aller Haushunde. Jahrhundertelang wurde er, trotz seiner Bedeutung für den Menschen, erbarmungslos gejagt und verfolgt. In dem ursprünglich größten Verbreitungsgebiet aller Landsäugetiere in weiten Teilen Europas war der Ende des 19. Jahrhundert Wolf fast ausgerottet. Freilebende Wölfe sind bis 2018 noch nicht wieder in der Eifel gesichtet worden. Im Adler- und Wolfspark auf der Kasselburg bei Gerolstein kann man aber ein rund 20-köpfiges Rudel von kanadischen Timberwölfen inklusiver Fütterung in der Wolfsschlucht beobachten.
Infos Museum Alexander Koenig Bonn
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Museumsmeile Bonn
Adenauerallee 160, 53113 Bonn
Tel.: 0228 / 9122 211 (Besucherinfo)
E-Mail: info.zfmk@uni-bonn.de
Alle Angaben Stand 10.2021
Öffnungszeiten
Di bis So: 10:00 bis 18:00 Uhr, Mi: bis 21:00 Uhr,
Geschlossen: Montags (außer an gesetzlichen Feiertagen), Heiligabend, 1.Weihnachtstag und Silvester
Eintritt
Erwachsene 6,00 €, 3,00 € (ermäßigt).
Führung
An jedem dritten Sonntag im Monat findet um 11:00 Uhr eine kostenlose öffentliche Führung für Erwachsene und Jugendliche mit einem Schwerpunktthema durch unsere Ausstellungen statt.
Weitere Infos auf der Homepage www.zfmk.de