Kölsche Sprache, schwere Sproch - bekannte Kölner und ihre Sprüche. Die Hl. Ursula sagt: Et hillije Kölle (Das heilige Köln); General Jan von Werth: Jitt et jett zo verkmmesöhle (Gib es jemand, den ich verprügeln soll),; das Hänneschen aus dem gleichnamigen Puppentheater fragt: Bärbelchen hierode? (Bärbelchen heiraten?); das Kölner Original Tünnes fragt nach seinem Gegenpart: Wo es dä Schäl? (Wo ist der Schäl); der Wasserspeicher am Kölner Dom behauptet: Dä hädd en Ääz aam wandere (Der hat eine Erbse am wandern = der ist bekloppt); Willi Millowitsch singt: Isch ben ne kölsche Jong (Ich bin ein Kölner Junge).
Kölsche Sprache, schwere Sproch - bekannte Kölner und ihre Sprüche

Kölsch – die Sprache der Kölner

Jupp-Schmitz-Denkmal in Köln - Komponist von kölschen Liedern wie "Es ist noch Suppe da"
Jupp-Schmitz-Denkmal in Köln - Komponist von kölschen Liedern wie "Es ist noch Suppe da"

Der Kölner Dialekt, kurz als "Kölsch" bezeichnet, wird in Köln und in für Fremden kaum unterscheidbaren Varianten im Umland gesprochen. Die von den Rheinländern benutzte abgeschwächte rheinische Sprache wird oft genutzt als Umgangssprache mit Fremden, im Urlaub oder wenn das gegenüber noch nicht als der kölschen Sprache mächtig identifiziert wurde. Der oft im Fernsehen verwendete rheinische Dialekt in Filmen und Serien hat mit dem "reinen" Kölsch nichts zu tun. Eins unterscheidet den Kölner mit seiner Sprache von Menschen aus anderen Regionen, die meist nur ihren Dialekt wie zum Beispiel bayrisch, schwäbisch oder sächsisch sprechen: Neben dem Kölsch wird auch der für andere Menschen verständliche rheinische Dialekt und ein Hochdeutsch mit "Knubbele" gesprochen.

Verbreitungsgebiet und Ursprung

Mundartgrenzen im Rheinland

Das zentrale Verbreitungsgebiet des kölschen Dialektes reicht von Benrath kurz vor Düsseldorf im Norden bis Bad Honnef südlich von Bonn, im Osten sind Wiehl und Waldbröl die Grenze und im Westen die Eifel bis Aachen, Monschau  und Büllingen. Die Sprachforscher bezeichnen diese kontinentalwestgermanische Dialektgruppe und das Gebiet als Ripuarisch auch Ripwarisch oder Nordmittelfränkisch. Die Herkunft und Entstehung des Kölschen geht auf die im 3. Jahrhundert entlang des Rheins siedelnden Rheinfranken, die später Ripuarier genannt wurden. Deren Sprache verdrängte nach und nach wohl das von den Römer verbreitete Latein aus der Region. Aber es dauerte über 1.000 Jahre bis sich die Sprche dem heutigen Dialekt näherte.

Künstler und Musiker machen "Kölsch" wieder hoffähig

Ernsthaft vom Aussterben bedroht, war das Kölsche nie. Jedoch kam der Dialekt Mitte des 19. Jahrhunderts als Arbeitersprache in Verruf und wurde in den Familien weniger gesprochen. Durch Künstler und Musiker wurde Kölsch aber wieder hoffähig. Insbesondere die wieder gesungenen kölschen Lieder des Willi Ostermann (1876-1936), das Volkstheater Millowitsch in den Nachkriegsjahren und Musikbands wie die Black Fööss oder Höhner im Kölner Karneval der frühen 1970er Jahre machten die kölsche Sprache auch unter Akademikern und Intellektuellen wieder populär.

Hänneschen-Theater in Köln

Hänneschen-Theater in Köln – die Puppen Hänneschen und Bärbelchen

Bereits 1802 gründete der Bonner Johann Christoph Winters, ein gelernter Schneidergeselle, das Hänneschen-Theater, um sich im Winter eine zusätzliche Einnahmequelle mit einem Krippenspiel für Kinder in kölscher Sprache zu schaffen. Viele Eigenarten der populären Figuren des Hänneschen sind fester Bestandteil des kölschen Lebens geworden. Die fiktiven Charaktere Tünnes und Schäl (und die Witze um sie) stehen in ganz Deutschland für Köln. Der Spruch des stotternden Speimanes "Herr P-P-Präsident, de Woosch" (Herr Präsident, die Wurst) ist ein geflügeltes Wort in der Domstadt.
Weiterlesen Öffnet internen Link im aktuellen FensterHänneschen-Figurentheater

Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur

Die "Akademie för uns kölsche Sproch" ist eine stiftungsgetragene Institution, die von der Kulturstiftung der Sparkasse KölnBonn finanziert wird. Erhalt und Pflege des Kölschen sollen dort gepflegt werden. Unter anderem wird dort versucht, Regeln für den kölschen Wortschatz, die Grammatik und die Schriftsprache aufzustellen. Mittlerweile gibt es auf der Webseite der Akademie das "Kölsche Wörterbuch" und eine umfangreiche Sammlung mit kölschen Liedern.

Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Website: Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.koelsch-akademie.de

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