Echternach – die älteste Stadt Luxemburgs

Echternach – Marktplatz mit schmucken Häusern und Justizkreuz
Echternach – Marktplatz mit schmucken Häusern und Justizkreuz

In der Region Müllerthal im Südosten liegt Echternach, die älteste Stadt Luxemburgs. Schon die Römer hatten hier eine Villa rustica errichtet, ehe der heilige Willibrord im Jahre 698 eine Abtei gründete, die noch heute im mittelalterlichem Zentrum von Echternach liegt. Die Stadt hat sich ihr mittelalterliches Ambiente bewahrt: verwinkelte Gassen, Überreste und Türme der alten Stadtmauer sowie ein Marktplatz mit gotischem Stadthaus versetzen den Besucher zurück in vergangene Zeiten.

Sehenswürdigkeiten und Geschichte von Echternach

Basilika St. Willibrord und Reichsabtei Echternach

Echternach – Basilika St. Willibrord
Echternach – Basilika St. Willibrord
Mittelalterliche Buchkunst – Seite aus dem berühmten Goldenen Evangeliar von Echternach
Mittelalterliche Buchkunst – Seite aus dem berühmten Goldenen Evangeliar von Echternach

Die ehemalige Reichsabtei Echternach ist berühmt für die im Mittelalter entstandenen Buchmalereien, deren bekanntestes Werk das "Goldene Evangeliar von Echternach" ist, das heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrt wird.  Als Freie Reichsabtei besaß das Kloster Echternach ein reichsunmittelbares Territorium im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und erkannte immer nur drei Herren an: Gott, Papst und den römisch-deutschen Kaiser an.

Neben den Klostergebäuden ist die romanisch rekonstruierte Basilika St. Willibrord weithin sichtbar. Die heutige Basilika ist die 5. Kirche, die an dieser Stelle errichtet wurde. Die erste Kirche, auch merowingische Kirche genannt, wurde von St. Willibrord erbaut, nachdem er in den Jahren 698 und 706 Schenkungen erhalten hatte. Nach seinem Tode 739 wurde sein Grab zur Pilgerstätte und die Kirche konnte die große Zahl der Gläubigen nicht mehr aufnehmen..Weitere Kirchenbauten und Renovierungen folgen. 1944 wurde die Kirche durch die deutschen Truppen bei ihrem Abzug gesprengt, wobei besonders der westliche Teil zu Schaden kam. Beim Wiederaufbau wurde versucht, den romanischen Ursprung der Kirche wieder stärker zu betonen

Stadtbefestigung

Echternach – Reste der Stadbefestigung

Die Stadt und das mittlerweile sehr reiche Kloster wurden seit dem 13. Jahrhundert durch eine Befestigung mit 20 Türmen, 4 Stadttoren und einer ca. 2000 m langen Mauer geschützt. Fünf Türme blieben erhalten und wurden geschichtsgetreu wieder in Stand gesetzt.

Ehemaliges Gerichtshaus "Denzelt"

Echternach – das ehemalige Gerichtshaus "Denzelt"

Das markanteste Gebäude der Stadt ist das ehemalige Gerichtshaus mit dem Namen "Denzelt", was soviel wie Versammlung heißt. Es wurde wahrscheinlich um 1236 gebaut und im Laufe der Jahrhunderte mehrmals durch Feuer zerstört und im jeweils aktuellen Stil wieder aufgebaut. Die Figuren an der Fassade stammen von 1896 und stellen Tugenden wie Klugheit oder Mäßigung dar. Das Gebäude war in den früheren Jahrhunderten der Sitz des ehemaligen Schöffengerichts, welches in der offenen Halle abgehalten wurde, damit das Volk an den Verhandlungen teilnehmen konnte. Praktischerweise waren dort auch das Gefängnis und die Folterkammer untergebracht.

Peter-und-Paul-Kirche

Echternach – Peter-und-Paul-Kirche

Die zweite große Kirche Echternachs ist die Peter-und-Paul-Kirche, die auf den Grundmauern des ehemaligen römischen Kastell gebaut wurde und romanische und gotische Stilelemente aufweist. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 1000 zurück, als auf dem Hügel mitten in der Stadt eine romanische Kirche mit zwei Türmen am Chor gebaut wurde. Den Geschmack der Zeit folgend, wurde das Gotteshaus im 15. Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut. 1718 wird der Fußboden tiefer gelegt und die Apsis erneuert. Archäologische Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten folgten nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Entwürfe der Glasfenster stammen vom Echternacher Maler François Gillen.

Mittelalterliches Ambiente und die Echternacher Springprozession

Echternacher Springprozession

Weltweit bekannt geworden ist Echternach allerdings durch die Echternacher Springprozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten stattfindet. Bei der zelebrierten Tanzprozession zu Ehren des des heiligen Willibrord springen die Teilnehmer zu Polkamelodien in einer festgelegten Schrittfolge durch die Straßen der Stadt bis zur Basilika. Seit 2010 gehört die Echternacher Springprozession zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Tourist-Info Echternach

9-10 parvis de la Basilique
6486 Echternach, Luxemburg
Telefon: +352 72 02 30

Webseite: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://www.visitechternach.lu/de

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