Fritz von Wille-Sammlung im Haus Beda – Rhein-Eifel.TV-Video bei YouTube

Der Eifelmaler Fritz von Wille im Kulturhaus Beda in Bitburg

Fritz von Wille - Weinfelder Maar mit Kirche, ohne Datierung
Fritz von Wille - Weinfelder Maar mit Kirche, ohne Datierung

Der wohl bekannteste akademische Maler der Eifel, Fritz von Wille, wurde 1860 in Weimar als Sohn des Hofmalers August von Wille und der Tiermalerin Clara von Wille geboren. Er studierte von 1879 an drei Jahre an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Andreas Müller und Heinrich Lauenstein. Studienreisen führten ihn nach Hessen, in den Harz, in den Schwarzwald, nach Thüringen und an Rhein, Lahn und Sieg. Die erste Skizze aus der Eifel ist aus dem Jahre 1885 bekannt. Nach mehreren Reisen an die italienische Riviera folgte 1882 die Hochzeit mit Maria Auguste Schneider, einer gut betuchten Fabrikantentochter aus Neuwied.

Von Düsseldorf in die Eifel – biographische Stationen des Malers

Fritz von Wille - Blick auf die Marksburg, 1888
Fritz von Wille - Blick auf die Marksburg, 1888
Fritz von Wille – "Ein kalter Tag", Öl auf Leinwand
Fritz von Wille – "Ein kalter Tag", Öl auf Leinwand

Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Otto und Fritz hervor. Der Lebensmittelpunkt der Familie bleibt eine Wohnung in Düsseldorf, die sie bis an ihr Lebensende behalten. Für die Sommermonate leistet sich Fritz von Wille ab 1889 eine Zweitwohnung in Reifferscheid in der Eifel, zu der er sich immer mehr hingezogen fühlt. In Reifferscheid bleibt er, bis auf ein kurzes Intermezzo in Dalbenden, bis 1911. Dann kauft er die Burg Kerpen bei Hillesheim im Kreis Daun und zieht dort im Sommer 1911 mit Frau und Kindern ein.

1899 erhält er bei der Kunstausstellung von London die Silbermedaille, 1901 die Goldmedaille in München und weitere Auszeichnungen in Salzburg und Wien. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. kauft 1908 die erste Fassung des Gemäldes Die blaue Blume, womit er sozusagen hoffähig wird und in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg gut verkauft und lukrative Aufträge erhält. Der Kreis Daun und der Kreis Wittlich erteilen Aufträge 1911 bzw. 1913 über jeweils sieben Großgemälde.

Nach 1918 verliert Wille durch die Inflation große Teile seines Vermögens, was ihm bis zu seinem Tode 1941 wirtschaftliche Probleme bereitet. Der noch heute sehr beliebte Eifelmaler starb 1941 in Düsseldorf. Sein Leichnam wurde am 20. Februar nach Kerpen in der Eifel überführt, wo er auf dem Höhnberg bei seiner geliebten Burg Kerpen beigesetzt wurde.

Fritz von Wille – Maler der Düsseldorfer Schule

Fritz von Wille – Burg Reifferscheid im Winter, 1907
Fritz von Wille – Burg Reifferscheid im Winter, 1907

Fritz von Wille war vor dem Ersten Weltkrieg ein erfolgreicher und beachteter Landschaftsmaler, speziell der Eifel, was auch dazu führte, dass das Image der Eifel positiv für den Fremdenverkehr verändert wurde. Er blieb jedoch den traditionellen Kompositionen des späten 19. Jahrhunderts verhaftet. Die Jahreszahlen seiner Biographie belegen, dass Fritz von Wille in einer Zeit malte, als die französischen Impressionisten von Paris aus in der ganzen Welt mit ihren lockeren skizzenhaften Stil Furore machten. Wille sagte von sich selber, er sei zu konservativ, um sich diesen modernen Tendenzen anzuschließen.

Fritz von Wille bleibt beim klassischen Stil der Düsseldorfer Schule, den er allerdings weitaus freier interpretiert als seine Lehrmeister und zu einer meisterhaften Malweise weiterentwickelt, die ihresgleichen sucht. Die Kunstgeschichte geht allerdings mit den Impressionisten um Manet und Monet und den Wegbereitern der Moderne wie Vincent van Gogh, Paul Gauguin oder Pablo Picasso zur gleichen Zeit andere, neue Wege.

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