Rotes Haus in Monschau – eine prachtvolle Tuchmachervilla

Rotes Haus in Monschau – Museum mit der Tuchmachergeschichte
Rotes Haus in Monschau – Museum mit der Tuchmachergeschichte

Das Rote Haus in Monschau an der Rur wurde Mitte des 18. Jahrhunderts vom reichen Tuchfabikanten Johann Heinrich Scheibler erbaut. Es ist heute als Museum zugänglich. In ihm wird der Glanz des Großbürgertums wieder wach. Das Rote Haus besteht aus zwei Hälften: Die linke Seite war das Wohnhaus, die rechte Seite war sowohl Kontorhaus als auch Produktionsstätte. Der prachtvolle Bau sollte den Erfolg und den Wohlstand des Unternehmers Scheibler für alle Welt sichtbar machen.

Großbürgerliche Wohnkultur

Detail der Treppe im Roten Haus
Detail der Treppe im Roten Haus

Die Einrichtung spiegelt noch heute den Glanz der großbürgerlichen Wohnkultur. Der Tuchfabrikant investierte die für die damalige Zeit gewaltige Summe von 90.000 Talern in den Bau und die Ausstattung. Um 1830 wurde rurseitig ein Wasserrad zum Antrieb der Maschinen installiert, das jedoch wegen dem meist geringem Wasserstand selten zum Einsatz kam. Das Prunkstück des Roten Hauses ist die freitragende Treppe mit 21 Kartuschen, die alle wichtigen Schritte der Tuchherstellung zeigen. Es gibt dafür keine direkten Vorbilder, die Schnitzereien sind wohl auf die präzisen Vorstellungen und Beschreibungen Scheiblers zurück zu führen.

Ein lebendiger Eindruck der großbürgerlichen Wohnkultur

Rotes Haus in Monschau – die prachtvolle Fassade spiegelt den Wohlstand der Monschauer Tuchmacher
Rotes Haus in Monschau – die prachtvolle Fassade spiegelt den Wohlstand der Monschauer Tuchmacher

Die Wohnräume sind in einer Annäherung an die vermutete ursprüngliche Einrichtung. Zeitgenössische Möbeln haben hier ihren Platz gefunden und vermitteln einen lebendigen Eindruck der großbürgerlichen Wohnkultur um 1800. Der Bauherr Johann Heinrich Scheibler wurde wirtschaftlich so erfolgreich, weil er statt des damals üblichen einfarbigen Tuchs gemusterte Stoffe produzierte und sie durch geschickten Vertrieb in ganz Europa verkaufte. Angeblich sollen mehr als 4.000 Menschen aus Monschau und Umgebung für ihn gearbeitet haben. Auch die anderen Tuchfabrikanten profitierten von Scheiblers Aktivitäten, so dass Monschau eine wohlhabende Stadt wurde.

Neben dem Roten Haus sind deshalb noch einige weitere repräsentative Bauten aus der Tuchmacherzeit wie das Haus Troistorff in Monschau zu finden. Nach einigem hin und her kam das Rote Haus wieder in den Besitz der Familie Scheibler. 1963 wurde die Stiftung Scheibler-Museum Rotes Haus mit maßgeblicher Unterstützung und Beteiligung des Landschaftsverband Rheinlands gegründet. Das Rote Haus ist heute zu wesentlichen Teilen als Museum zugänglich.

Tourist-Info Rotes Haus Monschau

Rotes Haus Monschau
Stiftung Scheibler-Museum

Laufenstr. 10
Monschau
Telefon: 02472-5071
E-Mail: Rotes-Haus@t-online.de

Alle Angaben Stand 01.2022

Öffnungszeiten
Ende April - Mitte November,
Dienstag bis Sonntag, 10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt

Erwachsene 5,- €; Studenten etc 3,- €, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Eintritt frei

Weitere Infos auf der Homepage Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.rotes-haus-monschau.lvr.de

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